Interessengemeinschaft Deutsches Krokodil

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Chronik der Eisenbahn in Kornwestheim

Hier sollen wichtige und weniger wichtige Ereignisse rund um die Eisenbahn in Kornwestheim in zeitlicher Abfolge zusammengestellt werden. Im Moment befindet sich diese Seite noch im Aufbau und daher freuen wir uns über Hinweise auf weitere Daten zur Kornwestheimer Eisenbahngeschichte. Auch über die (leihweise) Überlassung von historischem Bildmaterial würden wir uns freuen!

 

1846 Die Bahnlinie Stuttgart - Ludwigsburg wird eröffnet. Damit erhält Kornwestheim den Anschluss an die Königlich Württembergische Staatseisenbahn. Die Haltestation liegt abseits des 1300-Seelen-Dorfs und ist nur über einen unbefestigten Weg zu erreichen. Im Erdgeschoss des Stationsgebäudes befanden sich ein Dienstzimmer und der Warteraum, im ersten Stock wohnte der Stationsmeister, der gleichzeitig Verwalter des Postamts war.
1847 Aufnahme des regelmäßigen Gütertransports.
1866 Inbetriebnahme eines auf Drängen des Gemeinderats errichteten Güterschuppens inklusive Zufahrtsgleis.
1894 Der Ausbau der Kornwestheimer Bahnanlagen beginnt. Zusätzlich zu den bestehenden Gleisen wird ein 15-gleisiger Rangierbahnhof angelegt. Das bisherige Stationsgebäude wird an seinen heutigen Standort versetzt und dient fortan der Güterabfertigung. Für den Personenverkehr wird ein neues größeres Empfangsgebäude gebaut. Eine Lokomotivremise mit zugehörigen Behandlungsanlagen wird errichtet - das erste Kornwestheimer Bahnbetriebswerk (im damaligen Sprachgebrauch "Lokstation").
1896 Die Güterumgehungsbahn zwischen Untertürkheim und Kornwestheim wird eröffnet. Sie dient der Umgehung des überlasteten Stuttgarter Hauptbahnhofs. Mit der Errichtung des ersten Elektrizitätswerks wird die elektrische Beleuchtung eingeführt.
1898 Die Firma "Alfred Stotz Eisengießerei und Apparatebauanstalt" siedelt mit 300 Mitarbeitern von Stuttgart nach Kornwestheim über und lässt sich am Bahngelände nieder. Das aufstrebende Unternehmen sorgt für steigende Beförderungszahlen im Güter- und Pendlerverkehr.
1901 Anbau eines Wartesaals an der Nordseite des neuen Bahnhofsgebäudes.
1902 Mit Zuschüssen der Gemeinde und der Fa. Stotz wird ein Eiserner Fußgängersteg (80 m lang) über den Kornwestheimer Bahnhof errichtet.
1904 Zweigleisiger Ausbau der Güterumgehungsbahn Untertürkheim - Kornwestheim. Die aus der 1885 eingerichteten Schuhmacherwerkstatt Jakob Sigle & Cie. entstandene Schuhfabrik errichtet auf der Westseite der Bahnlinie ein neues großes Fabrikgebäude für rund 580 Mitarbeiter. Innerhalb der nächsten 10 Jahre sollte der Personalbestand der später als "Salamander AG" weltberühmt gewordenen Firma auf über 3500 ansteigen.
1906 Einführung von Bahnsteigsperren
1918 Inbetriebnahme der ersten Baustufe des neuen Landesrangierbahnhofs (Rangierbahnhof, 1919 vollendet) und eines neuen Bahnbetriebswerks durch die Königlich Württembergische Staatseisenbahn.
1921 Einbau einer 20-Meter-Drehscheibe gegenüber Stellwerk 4 (Bahnbetriebswerk).
1926 Bau von Bahnsteigdächern und einer Bahnsteigunterführung.
1930 Am Südende des Bahnhofsgebäudes wird eine Empfangshalle errichtet
1931 Kornwestheim erhält das Stadtrecht.
1933 Im Zuge der Elektrifizierung der Strecke Stuttgart - Ulm (- München) werden auch die Güterumgehungsbahn und die Vorortbahn nach Ludwigsburg für den elektrischen Betrieb ausgerüstet. Der Fahrdraht erreicht auch den Rangierbahnhof und das Bw Kornwestheim. Dort werden auch die ersten Elektrolokomotiven stationiert, nachdem die Werkstatt entsprechend ausgerüstet wurde. Die Baureihen E 91 und E 93 werden hier heimisch.
1934 Elektrischer Betrieb auf den Gütergleisen zwischen dem Stuttgarter Gbf und Kornwestheim Rbf wird aufgenommen.
1937/38 Ersatz der Drehscheibe beim Stellwerk 4 durch eine 23-Meter-Drehscheibe.
1941 Inbetriebnahme der Zentralschmiede auf dem "Langen Feld" südlich des Rangierbahnhofs als Werkabteilung des AW Cannstatt (Baubeginn war 1939). Die Zentralschmiede stellte Ersatzteile für Lokomotiven und Wagen, aber auch Oberbau- und Weichenteile her.
1942 Die ersten E 94 werden beim Bw Kornwestheim stationiert.
1945 Das Bahnbetriebswerk und der Rangierbahnhof werden bei Bombenangriffen der Alliierten schwer getroffen. Zahlreiche Unterlagen (u.a. sämtliche Betriebsbücher) werden vernichtet. Der Vorortverkehr zwischen Stuttgart und Ludwigsburg wird am 23. Juni wieder aufgenommen. Die Wiederaufnahme des Rangierbetriebs und der Zugbildung auf dem Rangierbahnhof erfolgt am 16. August. Die Leistungsfähigkeit liegt vorerst bei 80 %.
1955 Das DB-Emblem ersetzt das bisher als Firmenzeichen eingesetzte Flügelrad
1956 Kornwestheim wird Große Kreisstadt.
1957 Mit der Zuweisung der V 60 103 beginnt die Beheimatung von Diesellokomotiven beim Bw Kornwestheim.
1962 Die ersten E 50 werden in Kornwestheim stationiert.
1963 Inbetriebnahme des DrS 60 Drucktastenstellwerks und der Talbremsen am Berg Nord im Rangierbahnhof.
1964 Mit der Abgabe der letzten Dampflok der Baureihe 50 nach Heilbronn endet die Beheimatung von Dampflokomotiven in Kornwestheim. Schon ein Jahr zuvor waren die letzten sechs 44er nach Rottweil abgegeben worden.
1965 Auf dem Spielplatz an der Helfensteinstraße wird die ehemalige Werklok 1 der Maschinenfabrik Esslingen zur Erinnerung an die Dampflokzeit aufgestellt. Die für den Eigenbedarf der Maschinenfabrik gebaute württembergische T 3 (C-n2t, ME 4092/1922) war bis 1964 im Werksverschub eingesetzt.
1966 Kornwestheim erhält seine ersten V 90 (später 290) für den schweren Rangierdienst zugeteilt. Der elektrischer Betrieb auf dem Verbindungsgleis zwischen Abzw. Salzweg und Korntal wird aufgenommen.
1967 Inbetriebnahme des Containerbahnhofs Ludwigsburg.
1968 Sämtliche V 60 (260/261) aus Stuttgart und Plochingen werden nach Kornwestheim umbeheimatet. Damit sind nun alle Rangierlokomotiven des Stuttgarter Raums hier stationiert.
1972 Mit der Aufnahme des elektrischen Betriebes auf der eingleisigen Strecke Renningen - Böblingen wird der bisher über Stuttgart Nord geführte Güterverkehr der Gäubahn nun über Renningen geleitet.
Inbetriebnahme der Umladehalle nach 3,5 Jahren Bauzeit, mit 50.000 m2 die größte Stückgutumladehalle der DB.
1973 Inbetriebnahme des Dr-Stellwerks in Stuttgart-Zuffenhausen, das auch den Kornwestheimer Personenbahnhof fernsteuert.
1973/74 Abbruch der nördlichen Schiebebühnenüberdachung.
1975/76 Umstellung der Bw-Kantine von Gasversorgung auf Elektrobetrieb.
1977 Die Zentralschmiede am Rangierbahnhof wird aufgelöst.
1978 Eröffnung des S-Bahn-Betriebes mit Triebzügen der BR 420 im Raum Stuttgart auf der Tunnelstrecke zur Schwabstraße sowie auf den Strecken nach Ludwigsburg, Plochingen und Weil der Stadt.
1981 Kornwestheim gibt alle 150 nach Stuttgart ab und erhält im Gegenzug die Stuttgarter 322/323 zugeteilt. Am Personenbahnhof wird die 1979 von der Stadt gekaufte und 1980 im Bw Heilbronn äußerlich aufgearbeitete Dampflokomotive 043 315-1 als Denkmal aufgestellt.
1984 Mit dem Einsatzende der Baureihe 193 endet die Ellokunterhaltung beim Bw Kornwestheim.
1991 Die Schnellfahrstrecke Stuttgart- Mannheim geht in Betrieb. Sie führt unter dem Kornwestheimer Rangierbahnhof hindurch (Tunnel Langes Feld) und biegt in Zuffenhausen in die bestehenden Strecken nach Stuttgart Hbf und die Güterumgehungsbahn nach Untertürkheim ein. Ein Abzweig zum Rbf wird nicht ausgeführt.
1992 Einweihung des dritten Kornwestheimer Bahnhofsgebäudes. Die württembergische T 3 vom Spielplatz Helfensteinstraße wird in den Lokschuppen des Bw Kornwestheim umgesetzt. Als Leihgabe der Stadt Kornwestheim wird sie zunächst der GES und später dem 2003 gegründeten Förderverein zur Erhaltung von Lokomotiven der Maschinenfabrik Esslingen überlassen.
1994 Inkrafttreten der ersten Stufe der Bahnreform. Aus der Deutschen Bundesbahn wird die Deutsche Bahn AG mit den Geschäftsbereichen Fernverkehr, Nahverkehr, Personenbahnhöfe, Ladungsverkehr, Stückgutverkehr, Netz, Bahnbau, Traktion und Werke. Der Geschäftsbereich Traktion unterhält im Regionalbereich Stuttgart Zweigniederlassungen in Heilbronn, Kornwestheim, Plochingen, Stuttgart und Ulm. Der GB Werke unterhält im RB Stuttgart die Niederlassungen Kornwestheim, Plochingen, Stuttgart-Rosenstein, Stuttgart-Stadtpark, Tübingen und Ulm.
1996 Spatenstich für den neuen Umschlagbahnhof am südöstlichen Rand des Rangierbahnhofs. Inbetriebnahme des Ablauf-Stellwerks Bauart Siemens MSR-32.
1997 Die Baureihe 150 kehrt im Zuge der Bahnreform und der Aufteilung der Traktion auf die drei Transportbereiche Fernverkehr, Nahverkehr und Cargo nach Kornwestheim zurück.
1998 Mit der zweiten Stufe der Bahnreform werden die Geschäftsbereiche Traktion und Werke getrennt und in die Transportbereiche integriert. Der Betriebshof Kornwestheim, so die Bezeichnung von 1994 bis 1998, wird DB Cargo zugeordnet. Der Cargo-Standort Singen wird Kornwestheim zugeordnet. Inbetriebnahme des neuen Kornwestheimer Umschlagbahnhofs (Kosten rund 75 Mio. DM) mit acht Ladegleisen und drei Portalkränen mit jeweils 41 Tonnen Tragkraft. Gleichzeitig wird die KLV-Anlage in Ludwigsburg außer Betrieb genommen.
2001 Eröffnung des Porsche-Verladebahnhofs auf dem Gelände des Kornwestheimer Rangierbahnhofs mit Bundeskanzler Schröder, Bahn-Chef Mehdorn und Porsche-Chef Wiedeking.
2003 Mit dem Ende der Baureihe 150 endet die Ellokbeheimatung in Kornwestheim zum zweiten Mal. Die Ellokwerkstatt bleibt aber mit Reparaturen und Inspektionen für Maschinen anderer Standorte erhalten.
2004 Neue Tankstelle im Bw Kornwestheim errichtet, Werkskantine geschlossen
2006 Die Lokleitung wird zur Betriebszentrale Karlsruhe verlagert. Die Ellokwerkstatt wird in die Diesellokhalle verlegt.
2009 Inbetriebnahme des Elektronischen Stellwerks (ESTW) Krw des Bahnhofs Kornwestheim Rbf. Es ersetzt die (elektro-) mechanischen Stellwerke 5, 6, 8, 9 und 10. Im Bereich des Berg Z wird eine EOW-Anlage in Betrieb genommen.

 

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Text: Joachim Hund
Zuletzt geändert am 01.10.2012